Weber Pulse Test
Massiv: Der Weber Pulse nimmt im Test auch in der kleineren Variante ordentlich Raum ein.
Foto: COMPUTER BILD

Testfazit

sehr gut

Bewertung

Der Weber Pulse überrascht. Spielten Elektrogrills bisher nie mehr als die dritte Geige, liefert Weber hier ein Gerät, das durchaus überzeugt. Optik und Haptik stehen den herkömmlichen Weber-Grills in nichts nach und auch die Grillergebnisse überzeugen. Ob echte Grill-Liebhaber wirklich zwischen 699 und 999 Euro für einen Elektrogrill ausgeben werden, bleibt fraglich. An der aber weitestgehend erhabenen Qualität dieses Produkts ändert das aber nichts.

Pro
  • Gute Grillergebnisse
  • Einfache Handhabung
  • Wetterfest
  • Markante Optik
  • Weitestgehend hochwertige Materialien
Kontra
  • Mittelmäßige Plastikverarbeitung
Über Jahre hat der Hersteller Weber es geschafft für Grills etwa das zu werden, was Thermomix für Küchenmaschinen mit Kochfunktion ist. Das bezog sich bisher aber vorwiegend auf Gas- oder Kohlegrills, die Elektrogrills von Weber waren zweckdienlich, aber nicht mehr. Jetzt will der Hersteller alles besser machen und mit dem Weber Pulse ein Gerät anbieten, das sich vor herkömmlichen Grills nicht verstecken muss. Wir hatten auf einem Event des Herstellers nun die Möglichkeit selbst einmal zu testen, wie das Grillen auf diesem Elektroriesen funktioniert – und ob die gegrillten Produkte auch vergleichbar schmecken.

Weber Pulse: Erster Eindruck im Praxis-Test

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Optisch beeindruckt der Elektrogrill auf Anhieb: Mit klaren Kanten und einem markanten Kugelgrill-Gehäuse aus Aluminiumguss sieht dieses Produkt nicht aus, wie ein herkömmlicher Elektrogrill. Den Grill gibt es in zwei Größen, ein Rollwagen ist für beide Modelle für einen Aufpreis von knapp 150 Euro verfügbar. Dieser wertet den Pulse optisch spürbar auf, der zusätzliche Stauraum, Grillbesteckhalter und eine erhöhte Mobilität im Garten erweisen sich außerdem schnell als eine wichtige Verbesserung zum bloßen Grundgerät. Aber auch ohne den Wagen macht der Pulse eine ordentliche Figur: Die Mischung aus Aluminium, dunklem Kunststoff und Edelstahl wirkt beim Anfassen wertig, lediglich der Kunststoff dürfte sich hier und da noch etwas robuster anfühlen. Alles in allem überzeugt dieser Grill aber im ersten Eindruck durchaus.
Weber Pulse Test
Massiv: Der Weber Pulse nimmt im Test auch in der kleineren Variante ordentlich Raum ein.
Foto: COMPUTER BILD

Weber Pulse: Funktionalität im Überblick

Zwischen den zwei Varianten Weber Pulse 1000 (klein, laut Weber für bis zu 6 Burger-Pattys) und Weber Pulse 2000 (größeres Modell) gibt es im Detail einen wichtigen Unterschied: Auf der größeren Variante lässt sich die Grillintensität in zwei separaten Zonen einstellen. Während beispielsweise das Fleisch auf der einen Seite besonders viel Hitze abbekommen soll, das Grillgemüse aber mit weniger Power auskommen dürfte, lässt sich das mit separaten Reglern entsprechend justieren. Der kleinere Weber Pulse 1000 muss auf diesen Luxus verzichten, auch indirektes Grillen ist hier dementsprechend nicht möglich. Ansonsten nehmen sich die beiden Varianten bis auf die Größe nur wenig. Beide lassen sich über die iGrill-App des Herstellers steuern, Rezepte und Anleitungen inklusive. Im ersten Versuch funktioniert das vergleichsweise einfach, die App läuft flüssig und die Informationen sind klar ersichtlich. Erwähnenswert: Ein integriertes Thermometer ermittelt die Kerntemperatur des Grillguts, eine digitale Anzeige gibt entsprechend Auskunft. Übrigens: Damit der Grill auch draußen stehen kann, lässt sich die Elektronik mit einfachen Handgriffen entfernen und sicher aufbewahren.
Weber Pulse Test
Saftig: Die Grillergebnisse mit dem Weber Pulse überzeugen.
Foto: COMPUTER BILD

So gelingt das Grillgut auf dem Weber Pulse

Eine geläufige Kritik an Elektrogrills ist es, dass sie die Temperatur nicht konstant halten. Weber zeigt sich hier zuversichtlich: Der elektrischen Kugelgrill soll hier deutlich sauberer arbeiten als die Konkurrenz, per digitaler Temperaturkontrolle erreicht der Grill bei Bedarf Werte von über 300 °C – eine entsprechend lange Aufwärmphase vorausgesetzt. Der gusseiserne Rost speichert die Hitze tatsächlich gut und trägt so zu einer gleichmäßigen Temperatur bei. Im Unterschied zu einem Ofen bleibt der Weber im Inneren relativ trocken. Das soll dazu beitragen, dass hier intensivere Röstaromen, vergleichbar mit einem herkömmlichen Grill entstehen. Und tatsächlich: Im Geschmacks-Test zeigten sich die Fleisch-Fans durchaus überzeugt, das Grillgut gelang auf den Punkt, hatte intensive Röstaromen und war auch optisch nicht von schlechten Eltern. Hier hat Weber ganze Arbeit geleistet.

Für wen ist der Elektrogrill Weber Pulse?

Der Weber Pulse ist durchaus für Grill-Enthusiasten gemacht. Die wertige Verarbeitung, die überraschend starken Grillergebnisse, das markante Weber-Design und ein Preis von mindestens 699 Euro sprechen eine deutliche Sprache: Das ist kein Grill für Sonntagsgriller. Tatsächlich dürfte der Weber Pulse einige Hardcore-Fans davon überzeugen, dass ein Elektrogrill nicht immer nur die dritte Wahl sein muss. Dennoch: Puristen werden – allein aus Tradition – weiterhin zu Kohle und Gas greifen. Für Menschen, deren Wohnsituation kein Grillfest mit offenem Feuer zulässt, beispielsweise in einem Mehrfamilienhaus mit geteiltem Garten, ist der Weber Pulse eine lohnenswerte Investition. Ein zufriedenstellendes Grillgefühl trifft hier auf den Komfort bestehender Elektrogrills.