Nespresso Vertuo
Massiv: Der Weber Pulse nimmt im Test auch in der kleineren Variante ordentlich Raum ein.
Foto: COMPUTER BILD

Testfazit

gut

Bewertung

Unabhängig von der Problematik, die mit Alu-Kapseln einhergeht: Nespresso Vertuo ist ein innovatives und überzeugendes Kaffeesystem. Der Kaffee schmeckt, die Optik überzeugt und die Auswahl ist groß. Abzüge gibt es bei der Crema, die mindestens gewöhnungsbedürftig ist. Günstig ist der Kaffee nicht, wer aber mehr möchte als nur einen schnellen Koffeinkick auf Knopfdruck, der dürfte mit der Nespresso Vertuo tatsächlich seine Freude haben.

Pro
  • Einfache Bedienung
  • Große Kaffeeauswahl
  • Optisch beeindruckender Kaffee
Kontra
  • Gewöhnungsbedürftige Crema
  • Keine Drittherstellerkapseln
In den USA, Frankreich, Australien, Großbritannien, Norwegen und Korea war es schon länger im Handel – und jetzt ist das neue Kapselsystem von Nespresso auch in der Bundesrepublik erhältlich. Neben dem klassischen Espresso-Kapselsystem, bekommen deutsche Kunden nun auch die Möglichkeit klassische und größere Nespresso-Kaffeevarianten auf Knopfdruck zuzubereiten. Dabei kommen vollkommen neue Aluminium-Kapseln und ein besonderes Zentrifugalsystem beim Brühvorgag zum Einsatz. Der Test der Nespresso Vertuo Plus zeigt, ob sich die Anschaffung dieser neuen Maschinenkategorie lohnt.

Nespresso Vertuo: Darum gibt es das neue Kapsel-System

An dieser Stelle finden Sie soziale Netzwerke

Um die sozialen Netzwerke darstellen zu können, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Drittanbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Die Geschichte von Kapselsystemen ist überraschend lang: Schon vor mehr als 30 Jahren brachte Nespresso sein Kapselsystem für Espresso auf den Markt. Doch die Bedürfnisse haben sich geändert. Verbraucheranalysen zeigten nun, dass über 70 Prozent der Konsumenten ihren Kaffee morgens am liebsten aus einem Becher oder einer großen Tasse trinken. Um einen ganzen Becher zu füllen, eignet sich eine klassische Espresso-Maschine jedoch nur bedingt. Die Lösung: Nespresso bringt ergänzend zu seinen üblichen Kaffeekapselmaschinen nun weitere Geräte heraus, die auf das neue Vertuo-System setzen und für größere Portionen gemacht sind.
Nespresso Vertuo
Nespresso Vertuo Plus: Die neue Kaffee-Kapselmaschine im Test.
Foto: COMPUTER BILD

Das ist die neue Kapsel von Nespresso Vertuo

Die neuen Aluminiumkapseln in Form von Halbkugeln kommen mit einen Barcode, den die Kaffeemaschine scannt, um so eigenständig die richtigen Einstellungen für den gewählten Kaffee zu aktivieren. Über Wassermenge und Temperatur müssen sich Nutzer also keine Gedanken machen. Das ist komfortabel, verhindert aber auch individuelle Anpassungen. Dafür ist die Auswahl schon zum Start groß: Es gibt insgesamt 25 Kaffeespezialitäten in insgesamt fünf Tassengrößen:
  • Alto (414 Milliliter)
  • Mug (230 Milliliter)
  • Gran Lungo (150 Milliliter)
  • Double Espresso (80 Milliliter)
  • Espresso (40 Milliliter)
Auch wenn die Maschinen auf die Zubereitung von größeren Portionen ausgerichtet sind: Nutzer müssen also auch mit den neuen Vertuo-Maschinen nicht auf den beliebten Espresso verzichten, kompatibel sind neue Kapsel und alte Maschinen aber nicht. Auch hier gilt aber: Die Kapseln sind aus Aluminium, als besonders nachhaltig dürfte also auch die Verwendung einer Nespresso Vertuo Maschine nicht gelten. Immerhin: Die Kapseln sind recycelbar, somit können Kunden sie nach Gebrauch in den Gelben Sack (oder die Gelbe Tonne) werfen und so dem Recyclingkreislauf zuführen.

Nespresso Vertuo Plus: Einfache Inbetriebnahme

Die Nespresso Vertuo Plus ist nahezu ein Wunderwerk der Einfachheit. Alles ist da, wo man es erwarten würde: Am hinteren Ende des Geräts ist ein schwenkbarer und denkbar großzügiger Wasserbehälter, der Kapselauffangbehälter ist etwas klapprig im Körper der Maschine integriert. Ein Kippschalter lässt die Klappe zur Kapseleingabe elektrisch hoch- und runterfahren. Ein kurzer Blick in die Anleitung erklärt den ersten Spülvorgang, danach ist quasi jeder Arbeitsschritt selbsterklärend. Die Bedienung erfolgt nämlich nur über den besagten Schalter und einen Start-/Stopp-Knopf, der den Brühvorgang startet und bei Bedarf auch wieder beendet.

Nespresso Vertuo Plus: Unanstrengend im Alltag

Die Nespresso Vertuo Plus macht vieles richtig: Die Ein-Knopf-Bedienung ist extrem einfach. Der 1,7-Liter-Wassertank reicht für etwa sieben klassische Tassen Kaffee – das sollte selbst den Ansprüchen einer kaffeedurstigen Familie oder des Teams im Büro genügen. Auch der Kapselauffangbehälter mit einem Volumen für bis zu 15 Kapseln ist entsprechend großzügig und – wenn er doch mal voll ist – schnell entleert. Der Brühvorgang selbst ist je nach Kapsel und Kaffee unterschiedlich lang und laut: Summt die Maschine bei der einen Sorte leise vor sich hin, kann es bei einem anderen Produkt schon deutlich lauter werden. Im Schnitt gehört die Nespresso Vertuo Plus aber zu den angenehmeren Modellen.

Kaffee-Kapseln: Wie schmeckt der Kaffee bei Nespresso Vertuo?

Nespresso hat beim Geschmack ganze Arbeit geleistet. Im Test landeten verschiedenste Sorten in der Maschine und alle lieferten tatsächlich einen eigenen markanten Geschmack. Der individualisierte Brühvorgang mit den Barcodes macht hier ganze Arbeit. Denn auch wenn es durchaus starke und am Bitteren grenzende Sorten gibt: Jede Kapsel bringt einen gleichbleibenden und klaren Geschmack mit sich. Bei über 25 Sorten verschiedenster Herkunft und Röstung ist die Wahrscheinlichkeit also sehr groß, dass wirklich für fast jeden etwas dabei ist. Obligatorisch liefert Nespresso Varianten ohne Koffein oder aromatisiert mit Haselnuss- und Karamellgeschmack. In der eKitchen-Redaktion kam besonders der milde Melozio-Kaffee gut an.
Nespresso Vertuo
Etwas grobporig, aber dennoch optisch ansprechend: Die dicke Crema ist das Markenzeichen der Nespresso Vertuo.
Foto: COMPUTER BILD

Schaumkrone: Die perfekte Crema mit Nespresso Vertuo?

Das Markenzeichen von Kaffees aus der Vertuo-Reihe ist die schon unfassbar dicke Crema. Mit Creme ist der normalerweise feine Schaum auf Espresso gemeint, der häufig auch als Qualitätsmerkmal eines guten Kaffees gewertet wird. Mit dieser zarten Schicht hat das, was auf einem Nespresso-Vertuo-Kaffee ist aber nur wenig zu tun: Mindestens einen Finger breit ist der Schaum auf den Getränken. Optisch ist das beeindruckend, besonders in durchsichtigen Tassen und Gläsern machen die Vertuo-Kaffees ordentlich was her. Das Trinkerlebnis ist hingegen etwas kurios: So ist die Konsistenz dieser Crema so fest, dass sie das Trinken eher erschwert – ohne dabei so lecker-sanft wie ein Milchschaum zu sein. Zum lockeren Runterlöffeln lädt das Produkt nicht unbedingt ein. Die Konsistenz dieser Crema (die übrigens durch das Zentrifugalsystem im Inneren der Maschine ermöglicht wird) wirkt oft grobporig und pappig, bei der Zugabe von Milch auch schnell etwas matschig. In diesem Punkt ging offenbar leider die Optik vor das perfekte Trinkerlebnis. So bleibt es ein visuelles Alleinstellungsmerkmal ohne echten Nutzen.

Nespresso Vertuo Plus: Preis und Verfügbarkeit

Seit dem 4. September ist die Nespresso Vertuo Plus nun endlich auch in Deutschland verfügbar. Die Nespresso Vertuo Plus, die ganz einfach per Knopfdruck frischen Kaffee brüht, liegt preislich bei 199 Euro (UVP). Auf Idealo oder Amazon sind aber mit etwas Geduld auch deutlich bessere Preise zu finden. Die Kapsel-Preise hingegen haben sich gewaschen: Für ein Zehnerpaket blechen Nutzer bei Amazon zwischen 14 und 16 Euro, eine Tasse Kaffee kostet also umgerechnet über 1,50 Euro. Das ist durchaus kein Schnäppchen. Immerhin: Der Verkaufspreis direkt bei Nespresso liegt deutlich darunter. Und ist damit noch immer etwa doppelt so hoch wie die bisherigen Espresso-Kapseln.